Wie kann man sein Team noch besser führen und jeden Tag motiviert zu sehr guten Leistungen gelangen? Welche kleinen Kniffe helfen dabei? Kann man gute Führung lernen? In diesem Artikel bekommst du 4 genial-simple Impulse und 8 sofort umsetzbare Schritte, um eine noch bessere Führungskraft zu werden für deine Mitarbeiter. Für noch stärkere Ergebnisse und langfristige Mitarbeiterbindung.
Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten
Der erfolgreiche US-Medienunternehmer Gary Vaynerchuk aka. Gary Vee hat vor einiger Zeit einen Artikel veröffentlicht, in dem er 4 Wege zeigt, mit denen man als Chef eine noch bessere Führungskraft werden kann für seine Leute.
Das erklärte Ziel:
Das eigene Selbstwertgefühl als Führungskraft stärken. Sich regelmäßig bewusst machen, dass man für seine Mitarbeiter arbeitet – und nicht umgekehrt. Ein brillantes Team aufbauen, Wert schaffen und Mitarbeitern Raum geben, zu wachsen – während man sie gleichzeitig verantwortlich hält.
Wir schauen uns im Folgenden die 4 Impulse von Gary Vaynerchuk an und leiten daraus 8 konkrete Schritte ab, die Entscheider sofort umsetzen können.
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4 wertvolle Impulse, die dich nach vorne bringen
- Mach‘ dir bewusst: Du arbeitest für dein Team.
Gary Vee sagt, dass es lächerlich sei, von Mitarbeitern zu erwarten, dass sie genauso viel arbeiten wie du als Inhaber, Chef oder Führungspersönlichkeit:
„Du kannst hart arbeiten, du hast vielleicht gekämpft, um dorthin zu gelangen, wo du bist – aber das ist deine Sache. Deine Leute haben keinen Grund, so investiert zu sein wie du. Das ist, als ob du jemanden bitten würdest, dein Kind genauso zu lieben wie du.“ - Bringe deinem Team das Schwimmen bei.
- Kreiere eine starke Unternehmenskultur.
- Kenne deinen Führungstyp.
Das Ziel guter Führung sollte immer die Steigerung der Leistung und Zufriedenheit des Teams sein. Allerdings hast du es natürlich nicht mit kalkulierbaren Human-Ressourcen zu tun, sondern mit Menschen. Individuellen Persönlichkeiten, die alle unterschiedliche Wünsche, Ziele, Ängste und Motive mitbringen.
Welcher Führungstyp bist du?
8 Schritte für mehr Führungskompetenz
1. Bessere Führungskraft werden: Schenke deinen Leuten leicht Vertrauen
„Ich gebe Vertrauen viel schneller und leichter, als die meisten CEOs. Ich vertraue allen meinen Mitarbeitern blind. Wenn sie sich als unfähig erweisen, setze ich ihnen klare Grenzen.“
2. Vergleiche Mitarbeiter nicht mit dir selbst
Hier fühlen sich viele Führungskräfte ertappt. Sie messen Kandidaten gegen sich selbst und kommen schnell zu dem Schluss, dass sie nicht zusammenpassen:
„Es ist mir egal, ob meine Mitarbeiter nicht so gut sind, wie ich es bin, weil sie mir freie Zeit schenken. Selbst wenn sie nicht volle 100 % geben, ist das in Ordnung, weil sie mir Raum schaffen, auf andere Weise in die Offensive zu gehen.“
Letztendlich geht es darum, deinen Mitarbeitern Dankbarkeit statt Kritik entgegenzubringen.
3. Bessere Führungskraft werden: Gewinne Vertrauen, indem du für abwesende Menschen eintrittst
Eine der mächtigsten Möglichkeiten, deine Integrität als Führungspersönlichkeit zu stärken, besteht darin, den Menschen gegenüber loyal zu sein und für diejenigen einzutreten, die nicht anwesend sind. Denn damit gewinnst du umgehend das Vertrauen der Anwesenden.
Probiere es gleich heute einmal gegenüber deinen Mitarbeitern aus!
4. Bessere Führungskraft werden: Unterstütze deine Leuten und hilf ihnen
Die besten Köpfe suchen sich die Leute ganz genau aus, mit denen sie zusammenarbeiten wollen:
„Wenn du Schwierigkeiten hast, die ‚richtigen‘ Teammitglieder zu finden, könntest du selbst das Problem sein – auch wenn das schwer zu akzeptieren sein mag.
Gute Führungskräfte schreien nicht und versuchen nicht, jede Bewegung ihrer Mitarbeiter zu beobachten. Gute Führungskräfte unterstützen und fragen, wie sie helfen können. Anstatt sich darüber aufzuregen, dass ihre Mitarbeiter ertrinken, bringen sie ihnen das Schwimmen bei.“
5. Werde von einem Ja-Aber- zu einem Warum-Nicht-Charakter
Um eine bessere Führungskraft zu werden, streiche das Wort „aber“ am besten komplett aus deinem Wortschatz und nutze stattdessen einfach „und“ oder „allerdings“.
Wenn du dein Team mit dieser ‚Warum-nicht-Attitüde‘ führst, werden deine Leute es dir gleichtun und mit Optimismus gesunde Risiken eingehen und eigenständig handeln.
Setze dir selbst einmal das Ziel, für 14 Tage das Wort „aber“ so gut es geht komplett zu vermeiden. Es funktioniert!
Spannend zum Thema sind auch diese zwei Podcast-Folgen:
6. Schaffe Werte und Teamkultur
„Nachdem du verinnerlicht hast, dass du für deine Leute arbeitest, ist es an der Zeit, festzulegen, welches Vermächtnis du hinterlassen möchtest. Was bedeutet es, wenn jemand sagt, dass er in deinem Team gearbeitet hat? Was soll auf deinem Grabstein stehen?“
Eine Unternehmenskultur entsteht nicht durch Worte auf Plakaten oder Bildschirmen an der Wand, sondern einzig und allein aus Taten. Nur dadurch kannst du eine bessere Führungskraft werden.
Dabei spielen deine Taten als Chef, Führungspersönlichkeit oder Team-Lead die mit Abstand wichtigste Rolle. Gary Vee sagt:
„Du musst jedem deiner Mitarbeiter und Teammitglieder zeigen, dass du dich mehr um sie kümmerst, als du möchtest, dass sie sich um dich kümmern.“
Hier spielen die gemeinsamen Werte eine zentrale Rolle. Und um eine bessere Führungskraft zu werden, gehört dazu auch, keine Angst davor zu haben, deinen Top-Verkäufer zu entlassen, weil er nicht nach euren Werten handelt.
Eine gute, wertebasierte Unternehmens- und Teamkultur muss funktionieren in guten Zeiten – und insbesondere in schlechten Zeiten, um weiterhin die wichtigste Grundlage zur Zusammenarbeit für alle zu sein. (Lies dazu auch: Firmenwerte definieren & Beispiele: Values finden in 4 Schritten)
„Die Sekunde, in der eure Kultur bröckelt, ist die Sekunde, in der du verlierst.“
7. Bessere Führungskraft werden: Ankere positive Erfahrungen bei jedem Meeting
Starte jedes Meeting damit, dass jede Person zwei bis drei Dinge nennt, die sich seit dem letzten Meeting verbessert haben und worauf sie stolz ist. Die Produktivität während des Meetings sowie das Endresultat werden sich schlagartig verbessern.
Stelle diese Frage einfach mal beim nächsten Meeting, dass ansteht. Du wirst die Wirkung direkt spüren.
8. Bessere Führungskraft werden: Moderne Führung lernen anhand typischer Situationen
Moderne Führung ist situativ. Sie passt sich dem Individuum, den Rahmenbedingungen und der Situation immer wieder neu an. Dies gelingt durch die Auswahl der entsprechenden Führungsrolle. Gute Teamleader beherrschen alle 6 Rollen und sind in der Lage, diese situationsgerecht einzunehmen. Die gute Nachricht: Jeder kann diese Grundlagen der Führung lernen.
Die 6 Führungsrollen sind:
- Disziplinarischer Vorgesetzter
- Mitunternehmer
- Fachmann
- Facilitator
- Coach
- Personalentwickler
Disziplinarischer Vorgesetzter
In klassischen, hierarchischen Organisationen haben Führungskräfte ein gewisses Direktionsrecht, sodass sie Anweisungen geben und Fehlverhalten sanktionieren dürfen. Die Aufgabe des/der disziplinarischen Vorgesetzten ist es, die Unternehmensziele durchzusetzen und auf die Einhaltung von Regeln und Werten zu achten.
Die Leitfrage lautet: „Wie kann ich Vorgaben effektiv durchsetzen?“
Mitunternehmer
Eine Führungskraft trägt immer auch die unternehmerische Verantwortung des eigenen Teams. Damit ist jede Führungskraft ein Unternehmer im Unternehmen – oder in Berlin-Deutsch: ein „Intrapreneur“.
Die Aufgabe des Mitunternehmers ist es, die strategischen Entscheidungen im eigenen Bereich mit den Zielen des Unternehmens in Einklang zu bringen und somit den eigenen ökonomischen Beitrag im Unternehmen zu steigern.
Die Leitfrage lautet: „Wie kann ich meinen Beitrag zum ökonomischen Erfolg des Gesamtunternehmens leisten?“
Fachmann
Neben der Führungsverantwortung hat jede Führungskraft auch einen Anteil fachlicher Aufgaben. Zum einen, weil die Führungskraft weiterhin einen Teil der operativen Aufgaben verantwortet. Zum anderen, um als Facilitator mit ausreichend Fachwissen den Mitarbeitenden zur Seite zu stehen.
Die Leitfrage lautet: „Wie löse ich Probleme meiner internen/externen Kund*innen effektiv?“
Facilitator
Die Aufgabe des Facilitators ist es, Blockaden und Barrieren des eigenen Teams zu beheben. Blockaden könnten beispielsweise ineffiziente Strukturen und Prozesse oder Konflikte innerhalb des Teams sein. Auch das Motivieren durch extrinsische und intrinsisch Anreize fällt in das Aufgabengebiet des Facilitators.
Die Leitfrage, um eine bessere Führungskraft zu werden, lautet: „Wie kann ich Hindernisse aus dem Weg räumen?“
Coach
Ein Coach leistet Hilfe zur Selbsthilfe. Hier geht es nicht um die Beantwortung oder Lösung von Fragestellungen, sondern um die Prozessbegleitung, die zur Lösung führt. Das können persönliche/private Themen sein oder berufliche (z.B. Karriereperspektive, Konflikte mit Teamkolleg*innen, Überwindung von Ängsten).
Als Coach geht es darum, sich in die Weltsicht des Coachees hineinzuversetzen und aus dessen Perspektive gezielte Fragen zu stellen.
Die Leitfrage lautet: „Wie begleite ich meine Mitarbeiter*innen bei individuellen Herausforderungen?“
Personalentwickler
Ein Mitarbeiter erbringt dann gute Leistung, wenn die Rollenwahrnehmung und die Kompetenzen im Einklang sind. Als Personalentwickler ist es die Aufgabe, die unterschiedlichen Kompetenzen zu bewerten und Entwicklungsmöglichkeiten abzuleiten.
Grundsätzlich kann zwischen methodischer, fachlicher, sozialer und persönlicher Kompetenz unterschieden werden.
Die Leitfrage lautet: „Wie kann ich meine/n Mitarbeiter/in weiterentwickeln?“
Somit steht fest: Ja, man kann gute Führung lernen und man kann lernen eine immer bessere Führungskraft zu werden.
Durch die richtige Basisstrategie, die Einbeziehung von verschiedenen Führungsmodellen (z.B. die 6 Rollen der Führungskraft), ehrliches Feedback und viel Übung, kann jeder und jede zu einer inspirierenden Führungspersönlichkeit werden.
Mehr solcher Inspirationen habe ich im folgenden E-Book zusammengestellt, das aktuell noch gratis heruntergeladen werden kann:
Noch mehr Hacks, um zu einer besseren Führungskraft zu werden? 66 simple Ideen und Tipps
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Ottmar Hitzfeld zeigt uns auf unglaublich eindrucksvolle Art, welche Eigenschaften eine wahre Führungspersönlichkeit wirklich ausmachen. Schau dir das Video zur Podcast-Folge 406 an:
Zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2023