Wie können wir als Führungspersönlichkeiten die Mitarbeiterzufriedenheit steigern und dafür sorgen, dass sich unsere Leute wohlfühlen sowie echte Verantwortung im Unternehmen übernehmen? Wie können wir unsere Mitarbeiter dazu motivieren, sich weniger zu beschweren und selbst dafür zu sorgen, Dinge die richtige Richtung zu bewegen? Hier kommen 3 Tipps aus der Praxis, die du sofort ausprobieren und umsetzen kannst.
Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten
Das Ziel: Ergebnisse erreichen und Mitarbeiter halten
Natürlich wollen wir als Chefs, dass sich unsere Leute in unserer Firma oder unserem Team wohlfühlen. Darauf sind wir angewiesen, damit alle motiviert bleiben und gute Ergebnisse liefern.
Deshalb ist es als Führungspersönlichkeit unser täglicher Job, genau das zu ermöglichen: Unsere Leute Ergebnisse erreichen lassen, Mitarbeiter halten – und damit die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.
Dazu gehört meines Erachtens, dass Mitarbeiter echte Verantwortung übernehmen können – und auch dazu motiviert werden, Dinge zu verändern, wenn sie ihnen nicht passen.
Dass sie sich also nicht im Flurfunk oder Teamchat einfach nur über irgendwelche Dinge beschweren – und damit für schlechte Stimmung auch bei ihren Kollegen sorgen. Diesen gefährlichen Virus der Missstimmung, der Meckerns und der Gefühl der Ohnmacht auf Seiten unserer Mitarbeiter gilt es, bereits im Keim zu ersticken. (Lies hierzu auch: Mitarbeiter motivieren: 9+1 zündende Sofort-Tipps und Beispiele)
Höre dir auch die Folge „Mitarbeiter motivieren: Nichts ist wichtiger als DAS“ im B2B! Podcast an:
Mitarbeiterzufriedenheit steigern durch echte Beteiligung statt Flurfunk
Stattdessen wollen wir, dass unsere Leute selbst dafür sorgen (und dies auch können), die Firma und die Zusammenarbeit im Team in eine richtige Richtung zu drehen – und damit natürlich auch das Management, die Firmenziele, die Strategie, et cetera im vernünftigen Umfang direkt beeinflussen.
Gerade aus dem agilen Kontext gibt es dafür einige sehr wirkungsvolle Methoden der Mitarbeiterbeteiligung, die allesamt deutlich moderner, angenehmer und stärker sind, als zum Beispiel verstaubte und lähmende Modelle, wie ein Betriebsrat.
Dafür kommen hier drei Praxistipps aus meinem Buch “Der Mitarbeiter Magnet – 302 Hacks für Leader” (erschienen im Haufe-Verlag, eingestiegen auf Platz 1 der Amazon-Bestsellerlisten für BWL sowie Personalmanagement), die du sofort ausprobieren und umsetzen kannst.
Das geht übrigens auch, wenn du (noch) keine Führungsverantwortung innehast: Trage diese Ideen einfach bei der nächsten Gelegenheit an deine Führungsperson heran und mache einen Vorschlag für ein erstes Ausprobieren.
Übrigens: Unten am Ende dieses Artikels kannst du das E-Book „66 Hacks für Entscheider“ kostenfrei herunterladen. Darin bekommst du 66 simple Tipps, um zur noch besseren Entscheider-Persönlichkeit zu werden. Alle Tipps stammen aus meinem Buch „Der Mitarbeiter-Magnet – 302 Hacks für Leader“ (Haufe-Verlag). (Download-Link unten am Ende dieses Artikels👇).
1. Macht Retrospektiven um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern
Retrospektiven – oder kurz Retros – sind Bestandteil der agilen Methode Scrum und können auch von nicht-agilen Teams wunderbar durchgeführt werden.
Retros werden im Scrum am Ende eines Arbeitssprints, in dem das gesamte Team für zum Beispiel zwei Wochen an einem einzigen Thema arbeitet, gemeinsam durchgeführt.
Es ist meiner Erfahrung nach das mächstigste und wirkungsvollste Instrument, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, indem Mitarbeitern echte Verantwortung übergeben wird für das „Was“ und das „Wie“ der Zusammenarbeit in der Firma.
So könnt ihr eine Retro bei euch schnell und einfach einführen:
Terminiert euch einen fixen Termin alle zwei bis vier Wochen mit dem gesamten Team (mehr als 10 Leute sollten es nicht sein). Zu diesem Termin sammelt jeder alle Punkte und Themen, die ihm auf dem Herzen liegen und die er in der Zusammenarbeit gerne optimieren würden.
Am Anfang des Meetings präsentiert jeder kurz in 30 Sekunden seine zwei wichtigsten Themen. Alle stimmen dann ab, welche Themen in den nächsten 2 Stunden gemeinsam durchgesprochen werden. Je Thema wird eine Time-Box von maximal 10 Minuten gesetzt.
Das Ziel ist es, sich in dieser Zeit zu jedem der durchgesprochenen Themen auf Lösungsmaßnahmen („Action Points“) geeinigt zu haben, zu denen sich alle bis zur nächsten Retro verpflichten, bei der dann die Effektivität dieser Action Points gemessen und gemeinsam bewertet wird.
Wichtig ist, dass es einen Moderator beim Retro-Meeting gibt, zum Beispiel einen Agile-Coach oder Scrum-Master – es kann aber auch ein Teammitglied diesen Job übernehmen.
Wichtig ist auch, dass es nur eine einzige Person gibt, die für die Durchführung und Einhaltung der Action Points bis zur nächsten Retro verantwortlich ist und im Zweifelsfall alle wieder daran erinnert.
Damit das System funktioniert und wirklich zum Steigern der Mitarbeiterzufriedenheit beiträgt, müssen sich vom Praktikanten bis zur CEO unbedingt ausnahmslos alle an die im Team beschlossenen Action Points halten.
2. Ermutige deine Leute zur Lösungs- statt Problemorientierung
Fordere, zu jedem Problem, mit dem sich deine Leute an dich wenden, auch immer direkt einen Lösungsvorschlag mitzuliefern.
Motiviere sie damit zu unternehmerischem Denken und Handeln. Ermutige sie immer und immer wieder, Dinge, die ihnen nicht passen, anzupacken und proaktiv zu verändern.
Und traue dich auch, knallharte Ansagen an deine Leute zu machen, wenn sie sich nicht an diese Regel halten – wenn sie zum Beispiel nur mit einem Problem, ohne zumindest eine erste, grundlegende Idee für eine Lösung, zu dir kommen.
Was macht eine richtig gute Führungskraft noch aus? Und wie kannst du mit ein paar weiteren Kniffen die Mitarbeiterzufriedenheit steigern? Das erfährst du in diesen beiden Videos:
3. Mache ein regelmäßiges 360-Grad-Team-Feedback und steigere so die Mitarbeiterzufriedenheit
Veranstalte regelmäßig ein 360-Grad-Feedback-Meeting zwischen all deinen Team-Mitgliedern: Terminiere dafür einen zweiwöchentlichen Termin von nur 15 Minuten für das gesamte Team.
In diesem Termin erhält pro Sitzung immer nur eine Person Feedback von allen anderen Teammitgliedern. Nutze hierfür die Start-Stop-Keep-Technik. Bereite die Sitzung vor, indem jedes Team Mitglied vorher einen Start-Stop-Keep-Fragebogen zum Ausfüllen erhält, der die folgenden Fragen beinhaltet:
- Womit soll [Name der Mitarbeiterin] starten, dies zukünftig zu tun?
- Was soll [Name der Mitarbeiterin] stoppen und dies zukünftig nicht mehr tun?
- Was schätzt du an [Name der Mitarbeiterin] und was soll sie unbedingt weiterhin tun?
Ich habe dir hier einen 360 Grad Start Stop Keep Team-Feedback-Fragebogen vorbereitet, den du kostenfrei herunterladen und direkt für dein Team nutzen kannst.
Die Start-Stop-Keep-Technik eignet sich übrigens auch wunderbar für 1-on-1-Feedback im Einzelgespräch mit deinen Mitarbeitern. Dabei ist es wichtig, dass beide Seiten vor dem Gespräch den Start-Stop-Keep-Fragebogen ausfüllen – also nicht nur du deiner Mitarbeitern, sondern auch sie dir solches Feedback gibt.
Mehr Sofort-Tipps für deine Weiterentwicklung als brillante Führungspersönlichkeit?
Alle 66 Hacks, um von einer guten zur brillanten Entscheider-Persönlichkeit zu werden, in diesem E-Book stammen aus meinem Buch „Der Mitarbeiter-Magnet: 302 Hacks für Leader“ (Haufe Verlag), das zum Start auf Platz 1 eingestiegen ist:
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Zuletzt aktualisiert am 18. Oktober 2023